Samischer Wein und lokale Redewendungen

Samischer Wein und lokale Redewendungen

Samischer Wein und lokale Redewendungen

 

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Auf Samos sind diverse Redewendungen und Begriffe erhalten geblieben, die mit dem Weinanbau und dem samischen Muskatellerwein in Zusammenhang stehen.

Es gibt spezielle Wörter für die Art des Bodens (Asprouplies, Balkamia), die Anbauarbeiten (Argologima), die Pflanzenkrankheiten (Sinapidi), die Fachmänner für jede Arbeit (Voutzades = Fassbauer), die Wachstumsstadien der Pflanze und der Früchte (Matoura, Xekoudn’a), die Werkzeuge (Abouliastir’, Katsoun’, Ovanas, Th’kel’).

Die metaphorische Bedeutung der Wörter, die aus den Redewendungen und dem Vokabular der Weinbauer stammen, ist über alltägliche Sprüche in den heutigen samischen Dialekt übergegangen.

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Samian wine and the local dialect

Samian wine and the local dialect

Samian wine and the local dialect

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There are living, in Samos, linguistic expressions and words, which are related to viticulture and the Samian Muscat wine.

Special words describe the type of soil (asprouplies, balkamia), the cultivation operations (argologima), the plant diseases (sinapidi), the specialized workers for each special work (boujades = barrels), the growth stages of the plant and the fruit (matura, xekundn’a), the tools (ambuliastir’, katsun’, ovanas, th’kel’).

The metaphorical meaning of words that are elements of the dopiolalia and the vocabulary of the grape growers, have been passed down to the current Sami dialect through the expressions of everyday life.

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Die Gründung der Winzergenossenschaft Samos

Die Gründung der Winzergenossenschaft Samos

Die Gründung der Winzergenossenschaft Samos 

 

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Bis 1934 erfolgte die Weinerzeugung und der Weinhandel auf Samos durch Händler, die den Most von den Winzern kauften und ihn in ihren Kellereien, den sogenannten Tavernen, zu Wein vergoren und die Preise festlegten. Da es jedoch zu einer starken Ausbeutung der Winzer kam, wurde mit dem Dringlichkeitsgesetz 6085/1934 die Winzergenossenschaft Samos (EOSS) gegründet, an welche die Winzer ihre Produktion abgeben mussten. Anschließend übernahm die Genossenschaft im Auftrag der Winzer von Samos die Weinerzeugung und Vermarktung in ihrer Kellerei gegen eine Bezahlung.

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Der Samische Wein und die katholische Kirche von Samos

Der Samische Wein und die katholische Kirche von Samos

Der Samische Wein und die katholische Kirche von Samos


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Die katholische Gemeinde von Samos hatte vor der Gründung der „Winzergenossenschaft Samos“ und der (damals obligatorischen) Weinerzeugung und Vermarktung des Produkts durch diese, die Rolle des Lieferanten und Vertreibers von süßem Wein zur Deckung des Bedarfs der katholischen Kirche in Italien, Afrika und an anderen Orten.

Die älteren Einwohner von Samos und die katholischen Priester erinnern sich an die Keller der katholischen Kirche an der Küstenstraße von Samos. Sie waren mit Tanks aus Mauerwerk mit samischem Wein sowie übergroßen Holzfässern gefüllt, die jeweils das „Wappen“ der Kardinäle trugen.

Nach Aussage der letzten Äbtissin des Ordens des Heiligen Joseph auf Samos, Schwester Michelina, floss im Zweiten Weltkrieg während der Bombardierung der Hauptstadt durch die Deutschen so viel Wein aus den Kellern der Kirche in den Hafen, dass sich die Farbe des Meeres veränderte!

Der Muskatellerwein aus Samos begleitet immer noch die katholischen Missionen in verschiedenen Ländern, wenn auch in deutlich geringeren Mengen.

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Der Samische Wein und die Hauswirtschaft

Der Samische Wein und die Hauswirtschaft

Der Samische Wein und die Hauswirtschaft

 

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Der Weinanbau war für die Einwohner von Samos über viele Jahrhunderte hinweg die Haupteinnahmequelle des Haushalts. Auch heute liefert die ergiebige und fruchtbare Rebe viele und wichtige Produkte: Aus den Trauben werden nacheinander Most, Wein, Ouzo und Tsipouro (im samischen Dialekt „Souma“ genannt) sowie Essig hergestellt. Die Muskatellertrauben sind außerdem essbar und wurden früher zu Rosinen verarbeitet.

Aus dem Most werden Süßwaren hergestellt (Moustalevria, Moustokouloura, Moustokydono, Melasse usw.).

Die Weinblätter werden mit Reis und Kräutern gefüllt (im samischen Dialekt „Giaprakia“ genannt) und am Familientisch verzehrt. Die gekochten Sprossen sind eine ausgezeichnete Vorspeise (Mezes).

Die Zweige der samischen Weinrebe dienen als Brennstoff, wobei früher daraus „Kohle“ für den Weihrauch beim Gottesdienst hergestellt wurde.

Die Trauben sind ein begehrtes Futtermittel und dienen als Rohstoff für die Herstellung von Spirituosen.

Bis zum vergangenen Jahrhundert ernährte sich jede Familie von der Weinrebe und verwertete sie vollständig, in einer Form der „angewandten“ Hauswirtschaft.

Über Generationen hinweg war es klar, dass die Weinrebe das wichtigste und notwendigste Gut in jedem Haushalt darstellte. Die Familie lebte vom Wein, den sie herstellte. Sie traf, vor der Gründung der Winzergenossenschaft, Vereinbarungen mit einem Händler und verkaufte den Most. Die Händler waren hauptsächlich Exportmakler, die parallel ihren eigenen Laden mit „Waren aus dem Inland und den Kolonien“ betrieben, in dem der Weinbauer über einen jährlichen Kredit, der durch die Produktion zurückgezahlt wurde, das Notwendige für den Haushalt beschaffte. Wenn die Wetterbedingungen ungünstig waren oder eine „Krankheit ausbrach“, wurden die Schulden oft auf das folgende Jahr übertragen. Der Händler erhob Zinsen auf die Schulden mit dem Risiko, dass „der Weinstock unter den Hammer kommt“.

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