Der Weinanbau auf der Insel Samos

Der Weinanbau auf der Insel Samos

Der Weinanbau auf der Insel Samos

 

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Der Weinanbau auf der Insel Samos umfasst folgende grundlegende Arbeiten:

  • Die Vorbereitung der Anbaufläche, damit der Boden locker, frei von Steinen und für das Pflanzen der neuen Reben bereit ist.
  • Die Pflanzung. Im April gräbt der Landwirt das Feld um und pflanzt die Weinreben des Vorjahres. Der „Pflanzer“ formt die Löcher, dann setzt eine Arbeiterin einen Weinstock hinein und anschließend kommt der „Pflanzer“ wieder und pflanzt den Weinstock, bearbeitet die Fläche und gießt das erste Wasser.
  • Das Pfropfen. Dieser Prozess findet im nächsten Monat, also im März statt. Die im letzten Jahr gepflanzten Wildreben werden mit jeder beliebigen zahmen Rebsorte „veredelt“. Zum Pfropfen benötigt man die Pfropfreiser, ein Pfropfwerkzeug (Messer), einen Meißel, eine Schere und einen Korb. Es gibt zwei Arten des Pfropfens: das „Palouki“ und die „Pena“.
  • Der Rebschnitt. Der erste Schnitt der „Ftia“ (der neu gepflanzten und veredelten Rebe) erfolgt blind ganz unten am zahmen Teil, im zweiten Jahr wird normal geschnitten. Die Rebe wird auf zwei oder drei Zweige reduziert, um ihr die gewünschte Form zu geben. Der Rebschnitt erfolgt mit einer Schere, Gartenschere oder einer Säge.
  • Das Umgraben. Nach dem Rebschnitt beginnt das Umgraben des Weinstocks, welches das erste und zweite Umgraben und das Ebnen umfasst. Der Weinstock wird den Weinreben nach in Reihen umgegraben, so dass jede Reihe in einer tiefen Furche liegt.

Im Jahr 1880 beschrieb E. Stamatiadis ausführlich und der Reihe nach die Arbeitsabläufe für die Vorbereitung des Bodens, den Anbau der Rebe und die Weinherstellung.

Diese umfassten Folgendes:

  • Bodenvorbereitung
  • Umgraben
  • Pfropfen
  • Pflanzung
  • Gießen
  • Rebschnitt
  • Verwerfen von Trieben
  • Graben der Furchen
  • Umgrabung
  • Entlauben
  • erste Schwefelung
  • zweite Umgrabung
  • zweite Schwefelung
  • dritte Schwefelung
  • Weinernte
  • Sammeln der Kisten
  • Transport der Trauben
  • Stampfen
  • Überführung des Tresters in das Polymni
  • Entfernung des Tresters aus dem Polymni
  • Herstellung von Tsipouro 
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Andere Erzeugnisse aus Trauben und Wein

Andere Erzeugnisse aus Trauben und Wein

Andere Erzeugnisse aus Trauben und Wein

 

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Beim Anbau der Trauben und bei der Weinerzeugung werden in der Regel noch eine Reihe weiterer Produkte erzeugt, wie zum Beispiel die folgenden:

  • Rosinen: Wenn der Wein früher nicht verkauft wurde, verarbeiteten die Weinbauer ihre Trauben zu Rosinen. Für die Herstellung von Rosinen aus den Trauben verwendete man Wasser mit Asche, in das die Trauben getaucht und dann in die Sonne gelegt wurden. Sie wurden eine Woche lang in der Sonne getrocknet und anschließend konnten die fertigen Rosinen gesammelt werden.
  • Moustalevria: Die Moustalevria wird auch „Kourkouta“ genannt. Für ihre Herstellung nimmt man Most und Mehl.
  • Essig: Wenn der Wein im Krug oder Fass sauer wird, entsteht Essig, man kann ihn aber auch selbst herstellen. Nachdem man ausreichend Trauben von Wildreben gesammelt hat, presst man sie sorgfältig mit den Händen aus und gibt sie in eine „Gioumna“ (Tontopf). Anschließend verschließt man die Öffnung mit einem Ast, damit keine Mäuse oder anderes Ungeziefer eindringen können während gleichzeitig die Gase, die beim Kochen entstehen, weichen können, und man lässt das Gefäß ein paar Tage in der Sonne stehen. Wenn der Essig schließlich gegärt ist, wird er in Flaschen oder in die gleiche gewaschene Gioumna abgeseiht und darin aufbewahrt.
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