Der Samische Wein in der Literatur

 

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Der Wein von Samos kommt in der griechischen Literatur und in Büchern zeitgenössischer Autoren häufig vor. Ein Beispiel ist die vielgelesene Marguerite Yourcenar:

„Der Wein offenbart uns die Geheimnisse der vulkanischen Böden und verborgenen Bodenschätze: Ein Becher gefüllt mit Samischem Wein mittags unter der Sonne oder an einem Winterabend, wenn man sich in einem Zustand der Erschöpfung befindet, bringt wieder Leben ins Zwerchfell. Man spürt seinen warmen Fluss, wie er sich säuerlich-heiß in den Arterien ausbreitet… es hat etwas spirituelles, das manchmal den menschlichen Kopf überfordert…“ („Les Memoires d’Hadrien“, Roman)

Auch George Veis, der preisgekrönter Autor und Botschafter Griechenlands bei der UNESCO, schreibt in seinem Buch „Pantou“ (Überall) den folgenden Ausschnitt mit dem Titel „Pyrgos Samou“ (Burg von Samos):

„Besinnliche Schwüle, das Zittern der Kiefernnadeln spürt man sofort, wenn der erste schimmernde Strahl des Mittags senkrecht auf einen Stein im Bach fällt, dann schleichen sie sich auf einem heimlichen Windhauch herbei, alle zusammen, du weist es bereits, sie kommen für uns, es sind wohl Seelen oder vielleicht Worte aus der Unterwelt, die von einer anderen Wahrheit reden und uns retten sollen, im Licht dieser endlosen Stunde ohne Schmerz und Furcht, endlich gehören die samischen Momente uns, im Wein der Weisheit getränkt besprengen sie die Erde, bis die Welt in einem wiederbelebenden, mutigen Kuss innehält, für die verlorenen, gestohlenen Güter der Körper…“

Schließlich wählte Napoleon Lapathiotis, der die Literatur seiner Zeit hervorragend beherrschte, von Zeit zu Zeit kurze Prosastücke aus der Weltliteratur aus, übersetzte sie und veröffentlichte sie in Zeitungen. Aus Schwobs „Mimes“ übersetzte er eine Passage mit dem Titel „Lekythos“ oder „Der Wein von Samos“, die sich auf eine Geschichte über den Tyrannen Polykrates und den Samischen Wein bezog.

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