Der Ablauf der modernen Weinbereitung  

 

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Die verschiedenen Stadien der modernen Weinbereitung sind folgende:

  • Entrappen: In der Entrappungsanlage werden die Beeren von den Stielen getrennt, um die grünen Teile der Traube zu entfernen, die einen hohen Gehalt an Tanninen schlechter Qualität (herb) aufweisen.
  • Zerdrücken der Weintrauben: Das Aufbrechen der Trauben erfolgt beim Passieren durch die Walzen der Presse. Somit wird der Austritt des Safts erleichtert.
  • Zugabe von Schwefeldioxid: SO2 bietet Schutz vor Oxidation und schädlichen Mikroorganismen. Die erste Zugabe erfolgt bei der Annahme der Trauben im Weinbaubetrieb, die letzte bei der Abfüllung.
  • Pressen: Obwohl beim Aufbrechen der Trauben ein wesentlicher Teil des Saftes freigesetzt wird, erfolgt die vollständige Entsaftung durch das Pressen der Trauben in einer Presse (Kelter).
  • Most: Der Traubenmost ist der Saft der Trauben, der auf natürliche Weise oder durch natürliche Methoden aus frischen Trauben gewonnen wird. Die Zucker- und Säurekonzentration im Most sind sehr wichtige Faktoren, da der Zuckergehalt in direktem Zusammenhang mit dem zukünftigen Alkoholgehalt des Weins steht. Die Konzentration von Säure und Alkohol beeinflusst erheblich die organoleptischen Eigenschaften und die Haltbarkeit der Weine.
  • Klärung: Hiermit ist die Klärung des Mosts gemeint. Sie erfolgt durch Abkühlen und Absetzen aller im Most suspendierten Partikel. Die Dauer beträgt je nach Weinschlammanteil 12 bis 14 Stunden.
  • Alkoholische Gärung: Die alkoholische Gärung ist ein komplexer biochemischer Prozess, der auf die Umwandlung des Zuckers im Most in Ethylalkohol und Kohlendioxid durch den Stoffwechsel von Mikroorganismen, hauptsächlich Hefen, basiert. Sie ist die wesentliche Reaktion der Weinherstellung.
  • Hefen: Die Hefen und anderen Mikroorganismen kommen im Weinberg vor und werden auf die Traube übertragen. Ihre Population hängt von den klimatischen Bedingungen eines jeden Jahres ab und sie vermehren sich extrem schnell wenn sie in Kontakt mit dem Most kommen. Zum selben Ergebnis führt auch eine kleine Zugabe von Schwefeldioxid, dem Hauptkonservierungsmittel bei der Weinherstellung. 80 % der Hefepopulation bei der alkoholischen Gärung besteht aus Sacharomyces cerevisiae.
  • Gärtemperatur: Weißweine werden bei Temperaturen von 15 °C bis 20 °C vergoren, da höhere Temperaturen die Aromen zerstören. Rotweine werden bei höheren Temperaturen (25–30 °C) vergoren, sowohl weil ihr aromatischer Charakter nicht so empfindlich ist, als auch um eine bessere Extraktion der Farbe (und anderer Substanzen) aus den Traubenschalen zu erreichen.
  • Extraktion: Der Prozess der „Übertragung“ der roten Farbpigmente von der Traubenschale in den Most. Da sich die Farbpigmente in der Traubenschale befinden, ist der Kontakt des Saftes mit der Schale bei der richtigen Temperatur und für eine bestimmte Zeit notwendig, um das gewünschten Farbergebnis zu erhalten. Der Extraktionsprozess kann einige Tage bis mehrere Wochen dauern.
  • Malolaktische Gärung: Sie erfolgt gleichzeitig mit der alkoholischen Gärung oder nach deren Abschluss, und zwar nicht durch Pilze sondern durch Bakterien. Diese wandeln die ziemlich aggressive Apfelsäure, die in Trauben und Wein enthalten ist, in die viel mildere Milchsäure um, eine Veränderung, die den Wein „weicher“ macht, seinen unreifen Charakter mindert und ihn bei seiner Reifung unterstützt.
  • Abstich: Nach Abschluss der Gärung bildet sich am Boden des Tanks oder Fasses ein Sediment. Beim Abstich wird der klare Wein aus dem oberen Teil entfernt und in einen anderen, sauberen Behälter übertragen. Durch den Abstich wird der Wein klarer und auch der kurze Kontakt mit Sauerstoff wirkt sich positiv auf die Weinbereitung aus.
  • Reifung – Ausbau: Die Reifung des Weines kann entweder in Edelstahltanks oder Eichenfässern erfolgen. Edelstahltanks beeinflussen den Charakter des Weins nicht. Im Gegensatz dazu beeinflussen Fässer die Aromen des Weins, wobei das poröse Material den Kontakt mit Sauerstoff und damit eine schnellere Reifung ermöglicht. Die Reifezeit kann zwischen einigen Wochen und mehreren Jahren variieren.
  • Abfüllung: Der Wein wird nach seiner Reifung (falls zutreffend) für die Abfüllung vorbereitet. Die Abfüllung ist ein relativ einfacher, mechanischer Vorgang. In den modernen Abfülllinien gibt es eine automatische Flaschenwaschanlage, ein Weinabfüllsystem, eine Verschließmaschine sowie ein Etikettier- und Kartoniersystem. Die Flasche, der Korken, das Etikett und die Kapsel sind eine ganze Reihe von Produkten, die zur endgültigen Erscheinung des Weins beitragen.
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